Die Bauindustrie steht in den kommenden Jahren vor einer großen Revolution: Die Verwendung fossiler Materialien wie Kunststoffe, Metalle und Beton wird schrittweise eingestellt und so weit wie möglich kreisförmig gestaltet. Außerdem werden mehr und mehr biobasierte Rohstoffe wie Holz verwendet werden.
Die Zentralregierung hat festgelegt, dass die Niederlande bis zum Jahr 2050 100% Kreislaufwirtschaft betreiben werden, und wir werden in etwas mehr als einem Jahrzehnt (2030) bereits die Hälfte des Ziels erreicht haben. Die Frage ist, was genau wir dann unter Kreislaufwirtschaft verstehen. Normalerweise wird dieser Begriff mit Recycling oder Wiederverwendung von Materialien übersetzt, zum Beispiel von Abbruchmaterial. Dies wird als technischer Kreislauf bezeichnet. Was manchmal vergessen wird, ist, dass das zirkuläre Bauen noch eine andere Seite hat: den so genannten biologischen Kreislauf. Die Verwendung von Holz und anderen natürlichen, "biologischen" (biobasierten) Rohstoffen ist in der Tat die Grundlage des Kreislaufs. Denn diese Materialien sind nachwachsend und erzeugen kaum Abfall. Und darum geht es schließlich beim Kreislaufbau.
Die Verwendung von biobasierten Materialien gewinnt zunehmend an Bedeutung, doch ist dies noch keine Selbstverständlichkeit für eine großflächige Anwendung. Wie bereits erwähnt, bedeutet Kreislaufbau vor allem Recycling oder Wiederverwendung von Materialien, und das Wissen über "biobasierte" Materialien ist noch nicht überall angekommen. Aus diesem Grund hat die Universität Wageningen einen Katalog veröffentlicht. Forscher Martien van den Oever: "Mit dem Katalog wollen wir allen Beteiligten in der Kette, vom Bauherrn und Hersteller bis zum Bauunternehmer und Architekten, zeigen, welche Materialien bereits verfügbar sind und welche Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten diese Materialien haben. Dass die Branche oft an konventionellen Materialien festhält, liegt auch daran, dass sie nicht weiß, was mit biobasierten Materialien bereits möglich ist. Mit diesem Katalog wollen wir den Parteien einen Anstoß geben."
Holz ist bereits das am häufigsten verwendete biobasierte Material. Wird genug davon verfügbar sein, wenn die Nachfrage weiter steigt? Mark Kemna, FSC Niederlande: "Zunächst einmal ist Holz nur dann kreislauffähig und umweltfreundlich, wenn es aus einem zertifizierten Wald stammt. Ob die Nachfrage nach Holz steigen kann? Das kann sie auf jeden Fall! Nur ein kleiner Teil der produktiven Wälder der Welt wird noch nachhaltig als Holzlieferant genutzt. Die steigende Nachfrage nach FSC-Holz führt dazu, dass immer mehr Wälder zertifiziert werden. Und diese Zertifizierung schützt sie vor negativen äußeren Einflüssen, zum Beispiel vor der Bedrohung durch Ölpalmen- oder Sojaplantagen."
Möchten Sie mehr über Holz als biobasierten Werkstoff erfahren?
Kommen Sie zur FSC-Veranstaltung am 23. Mai.