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Zu 2030: Kunststoff-Fensterrahmen mit mindestens 50% recyceltem Material
Das Recycling alter Kunststofffensterrahmen schließt den Materialkreislauf. (Bild: VEKA)

Auf dem Weg ins Jahr 2030: Kunststofffensterrahmen mit mindestens 50% recyceltem Material

Profilanbieter und Branchenverband arbeiten auf eine kreisförmige Fassadenindustrie hin

Die Branche der Kunststoff-Fensterrahmen steht vor einer ehrgeizigen Aufgabe. Der Branchenverband VKG möchte, dass möglichst viele neue Kunststoff-Fensterrahmenprofile aus einem hohen Anteil an recyceltem Material bestehen, mit dem Ziel, bis 2030 50% zu erreichen. "Das ist ein ernsthafter Schritt", sagt Edwin van Houten, VKG-Geschäftsstellenleiter. "Und es ist nicht etwas, das eine Partei allein erreichen kann. Es erfordert ein breites, gemeinsames Engagement für das Kettenabkommen, durch Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen und innerhalb der Circular Facade Economy (CGE)."

Van Houten zufolge ist es wichtig zu betonen, dass sich alle VKG-Mitglieder dafür einsetzen und jeder auf seine Weise dazu beiträgt. "Wir sehen eine große Vielfalt an Techniken, Investitionen und Materialflüssen", erklärt er. "Das ist logisch: Jeder Profilanbieter hat seine eigenen Märkte, Produkte und technischen Möglichkeiten. Es gibt keinen allgemeingültigen Ansatz, aber genau diese Vielfalt an Lösungen macht unsere Branche stärker."

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Profile mit Bio-Attributen oder mit einem Kern aus recyceltem Kunststoff sparen fossile Ressourcen und reduzieren den CO2-Ausstoß.
(Bild: Schüco)

Recycling als Grundlage

Ein wichtiges Prinzip ist die Schließung des Kreislaufs. "Kunststoffprofile enthalten heute erhebliche Mengen an recyceltem Material, aber dieser Prozentsatz ist keine statische Zahl", erklärt Van Houten. "Er variiert je nach Profiltyp, Land und Anwendung: von einem Kern aus recyceltem PVC bis hin zu Profilen, die vollständig aus recyceltem Material bestehen."

Am wichtigsten ist, dass alle Materialströme genutzt werden. "Also nicht nur postindustrielle Restströme und intern recyceltes Material, sondern auch Post-Consumer-Material von alten Fenstern und Türen, die gesammelt und in die Produktionskette zurückgeführt werden. Die Idee ist, dass wir nichts wegwerfen wollen. Wir wollen die Rohstoffe so lange wie möglich im Kreislauf halten."

Dabei sind die Recyclingverfahren immer ausgefeilter geworden. In modernen Recyclinganlagen werden alte Kunststoffprofile sorgfältig gesammelt, sortiert, gereinigt, entstaubt und zu reinem Granulat gemahlen. Dank innovativer Coextrusionstechniken kann dieses recycelte Granulat zu neuen hochwertigen Profilen verarbeitet werden, oft mit einem recycelten Kern und neuen Außenschichten für optimale Leistung und Optik. "Diese Art von Innovation macht es möglich, Qualität ohne Zugeständnisse zu garantieren", sagt Van Houten. "Und das Tolle ist: Kunststoffprofile können mehrmals ohne Qualitätsverlust recycelt werden, solange die Rezepturen beherrscht werden und die Stabilisatoren wirksam bleiben."

Innovationen und Alternativen

Es ist klar, dass die Industrie stark in Recyclingtechnologie und geschlossene Materialkreisläufe investiert. Aber Kreislaufwirtschaft geht über Recycling hinaus. Viele Hersteller konzentrieren sich auch darauf, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, sie so zu konstruieren, dass sie abnehmbar sind, und Materialkombinationen zu vermeiden, die eine Wiederverwendung erschweren. "Kunststoff-Fensterrahmen haben eine Lebensdauer von etwa 50 Jahren, so dass sie in der gebauten Umwelt länger halten und dann für die Wiederverwendung geeignet sind. Die Rohstoffe können daher theoretisch bis zu 500 Jahre im Umlauf bleiben", so Van Houten.

"Es gibt auch Innovationen, bei denen fossile Rohstoffe teilweise durch biobasiertes PVC ersetzt werden", sagt Van Houten. "Das ist PVC, bei dem ein Teil des Erdölverbrauchs durch biobasierte, nicht-fossile Rohstoffe ersetzt wird. Gleichzeitig wird an alternativen Füllstoffen mit einer niedrigen oder sogar negativen CO₂-Bilanz gearbeitet. Das Ziel ist immer dasselbe: die Umweltauswirkungen von Kunststoff-Fensterrahmen so weit wie möglich zu reduzieren."

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Kontrollierte Nachhaltigkeit in Produktionsprozessen. (Bild: REHAU)

Transparenz und Zertifizierung

Die VKG und ihre Mitglieder legen Wert auf Transparenz in Bezug auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte. "Wir unterstützen unsere Mitglieder mit dem VKG-Recyclingsystem, das inzwischen bis zu 90% CO₂-Reduktion im Vergleich zur Neuproduktion erreicht", erklärt Van Houten. "Außerdem stellen wir fest, dass die Mitglieder ihre geschlossenen Kreisläufe zertifiziert haben und mit anerkannten Labels wie EuCertPlast und VinylPlus arbeiten. Viele Profile sind auch für internationale Nachhaltigkeitsstandards wie LEED, BREEAM oder DGNB geeignet. Und mit den in die Nationale Umweltdatenbank (NMD) aufgenommenen Ökobilanzen und Umweltqualitätsnormen können die Hersteller die Umweltauswirkungen nachweislich belegen."

Gemeinsam für die Zukunft arbeiten

Laut Van Houten erfordert der Weg ins Jahr 2030 kontinuierliche Innovation und Zusammenarbeit. "Wir arbeiten innerhalb der VKG mit Arbeitsgruppen, in denen Profillieferanten, Hersteller und Wiederverkäufer gemeinsam Engpässe diskutieren und Lösungen entwickeln", sagt er. "Darüber hinaus ziehen wir im Rahmen der Circular Facade Economy (CGE) an einem Strang mit anderen Branchen der Fassadenbranche, um gemeinsam Kreislaufstandards zu entwickeln und den Kreislauf weiter zu schließen. Dieser Weg wird teilweise durch den Nationalen Wachstumsfonds und das abgeschlossene Supply Chain Agreement unterstützt."

Van Houten betont, dass es sich nicht um einen gegenseitigen Wettbewerb, sondern um eine gemeinsame Aufgabe handelt. "Alle VKG-Mitglieder ergreifen Maßnahmen, die zu ihrer eigenen Situation und ihren Produkten passen. Jeder Beitrag ist wertvoll und bringt uns dem Ziel näher, bis 2030 mindestens 50% recyceltes Material in Kunststofffensterrahmen zu verwenden. Es ist ein ehrgeiziges Ziel, aber mit den gemeinsamen Anstrengungen der gesamten Kette ist es sicherlich erreichbar." 

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