Kömmerling Niederlande hat sich seit mehr als einem halben Jahrhundert der Nachhaltigkeit und Innovation verschrieben. Mit einem Auge für Mensch und Umwelt werden die Kunststoff-Fensterrahmenprofile ständig weiterentwickelt. Und auch das Unternehmen selbst steht nicht still. In diesem Artikel blicken wir gemeinsam mit Marketing- und Kommunikationsberaterin Melissa Manrho und Nachhaltigkeits- und Innovationsmanager Jelmer Bijlsma auf die wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre zurück. Vor allem aber werfen wir auch einen Blick nach vorn. "Unser Ziel ist es, heute etwas zu bewirken und die richtigen Entscheidungen für die Welt von morgen zu treffen", erklären uns Manrho und Bijlsma. "Mit anderen Worten: Heute für morgen. Als ehrgeizige und entschlossene Macher haben wir den Willen und die Kraft, bei allem, was wir tun, einen positiven Wandel herbeizuführen. Wir wollen nicht nur ein Pionier sein, sondern auch ein Vorbild für die Branche. Denn allein kann man keine wirklich nachhaltige Wirkung erzielen."
Bereits 2013 begann Kömmerling Niederlande mit einem umfassenden Prozess zur Verbesserung und Erhaltung der technischen Spezifikationen seiner K-VISION-Profilsysteme. "Dazu gehörte zum Beispiel die Verbesserung der Dämmwerte der Profilsysteme", sagt Bijlsma. "Außerdem wurde es dadurch möglich, dickere Glaspakete einzubauen. Durch die internationale Standardisierung des Systems konnte die Anzahl der Profile reduziert werden. Das ermöglicht eine effizientere Produktion."
Ästhetisch wurden die Profile straffer und schlanker gestaltet. Durch die Verwendung von Recyclingmaterial konnten wir erhebliche Einsparungen bei endlichen Rohstoffen, Transport und CO2-Emissionen. Der Anteil des recycelten Materials hat sich in den folgenden Jahren schrittweise erhöht.
Eine Premiere folgte 2020 mit ReFrame, dem ersten wirklich runden Fensterrahmen auf Basis von 100% Recycling-Kunststoff. Drei Jahre später überraschte Kömmerling den Markt mit Bio-PVC, einer Rohstoffvariante, bei der die fossile Komponente durch eine erneuerbare Alternative ersetzt wurde. "Wir sehen nun, dass auch andere Unternehmen ähnliche Initiativen ergreifen, und darauf können wir nur stolz sein", sagt Manrho, "außerdem versuchen wir, dies durch unsere Mitarbeit im Fachverband VKG und in (internationalen) Nachhaltigkeitsteams noch zu fördern. Durch den aktiven Austausch von Wissen, bewährten Verfahren und Erfahrungen wollen wir die gesamte Branche motivieren, nachhaltige Schritte zu unternehmen und beispielsweise recycelte und fossilfreie Materialien zu verwenden."
Kömmerling hat sich zum Ziel gesetzt, 100% runde Fensterrahmen aus 100% recyceltem Material herzustellen. In der Praxis erweist sich dies jedoch als schwierig zu erreichen, da nicht immer genügend Recyclat zur Verfügung steht, sagt Bijlsma. "Deshalb haben wir uns auch mit dem neuen Material beschäftigt, das wir verwenden."
Dies führte beispielsweise 2023 zur Einführung der weltweit ersten fossilfreien Kunststoff-Fensterrahmenprofile, die aus biologisch erzeugtem PVC hergestellt werden. "
Die Basis dieser Fensterrahmenprofile ist ein pflanzliches Restprodukt aus nachhaltiger Forst- und Landwirtschaft, mit dem wir einmal mehr einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung. Natürlich wieder ohne Abstriche bei der Qualität, den Eigenschaften und der Lebensdauer".
Die allerersten fossilfreien Fensterrahmenprofile wurden letztes Jahr in Steenwijk eingebaut. Außerdem wurde anschließend ein Neubauprojekt durchgeführt, bei dem eine Kombination aus biobasiertem PVC und einem recycelten Kern verwendet wurde, sagt Bijlsma. "Damit haben wir nicht nur das Beste aus beiden Welten, sondern auch ein System, das sich über einen langen Zeitraum halten kann."
In den Jahren 2019 und 2020 hat eine unabhängige Zertifizierungsstelle die Recyclingströme von Kömmerling Niederlande analysiert und erfasst. "Auf dieser Basis konnten wir im Frühjahr 2020 als erster Systemlieferant das Kiwa Covenant Circular Entrepreneurship entgegennehmen", betont Manrho: "Eine große Wertschätzung sowie ein Beweis für unser Unternehmensziel, mit unseren K-VISION Profilsystemen einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten."
Um die Umweltverträglichkeit der Profilsysteme von Kömmerling noch besser zu verstehen, werden Lebenszyklusanalysen (LCAs) erstellt und der Umweltkostenindikator (MKI) berechnet, sagt Bijlsma. "Auf der Grundlage dieser Informationen können Architekten, Berater und andere Beteiligte stets Bauprodukte mit den geringsten Umweltauswirkungen auswählen. Außerdem wird dadurch nachhaltiges und zirkuläres Bauen gefördert."
Die Bemühungen von Kömmerling Niederlande wurden jetzt beispielsweise mit einer Produktkarte der Kategorie 1 für die Serien K-VISION Trend und K-VISION Trend ReFrame in der nationalen Umweltdatenbank belohnt.
Inzwischen nimmt die Zahl der Profile mit recyceltem Inhalt stetig zu, wie er betont. "In den Niederlanden werden inzwischen gewichtsmäßig 60% der Profile mit einem recycelten Kern geliefert, und es werden immer mehr. Um den Recyclingprozess in Gang zu halten, ist ein ausreichender Anteil an recycelbarem Material ein Muss. Aus diesem Grund haben wir klare Vereinbarungen mit unseren Kunden getroffen. So werden beispielsweise Sägeabfälle und Reststücke, die bei der Produktion von Kunststoff-Fensterrahmen anfallen, von uns aktiv gesammelt und zu Granulat verarbeitet, das wir als Rohstoff wiederverwenden. Das Gleiche gilt für alte Fensterrahmen aus Abbruch- oder Renovierungsprojekten. Bei Kömmerling wird nichts weggeworfen oder deklassiert. Die Rohstoffe werden in gleichem Maße in unserer Produktion wiederverwendet, ohne dass wir Abstriche bei der Qualität machen müssen. Immer wieder."
"Anfang dieses Jahres wurde in Deutschland und direkt neben unserer Extrusionshalle eine hochmoderne Recyclinganlage in Betrieb genommen, die erhebliche Effizienzgewinne ermöglicht", sagt Manrho, "so können Reststoffe direkt in den Recyclingstrom der Anlage eingebracht werden, und auch das Granulat wird direkt in unserer Extrusionshalle wiederverwendet."
Manrho und Bijlsma sind seit zwei Jahren im Global Sustainability Team von Kömmerling tätig und arbeiten weltweit an Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. "Außerdem arbeiten wir wöchentlich gemeinsam mit Turntoo an einer Kreislaufstrategie, um auch mit externen Parteien zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen", sagt Manrho. Turntoo ist eine Initiative von Thomas Rau und Sabine Oberhuber, die Produkte und Gebäude als Rohstoff-/Materialdepots sehen. Wie Manrho und Bijlsma streben sie eine Ökonomie an, in der die Materialien nach ihrer Nutzung zum Produzenten zurückkehren. Dabei betrachten sie den Menschen als einen temporären Gast im geschlossenen System der Erde. Ein geschlossenes System, das nur im Gleichgewicht bleiben kann, wenn Wiederverwendung und Recycling auf höchstem Niveau betrieben werden.