Bei mir gibt es sowieso nichts zu holen, also werden sie auch nicht einbrechen", denken viele Menschen. "Aber so denkt ein Einbrecher nicht", sagt Coen Staal, Vorsitzender der Nationalen Wochen der Einbruchsprävention (NIPW). "Er wird nur versuchen zu sehen, ob es etwas zu holen gibt, und vorher sehr genau darauf achten, ob jemand zu Hause ist oder nicht." Schauen Sie sich auch einmal mit den Augen eines Einbrechers das Haus Ihrer Nachbarn an, die etwas früher in den Urlaub gefahren sind. Was fällt Ihnen dann auf? Liegen zum Beispiel Stapel von Post und Zeitungen sichtbar auf der Fußmatte? Oder legen Sie sie selbst fein säuberlich sortiert und gut sichtbar auf den Tisch? Gibt es nachts überhaupt kein Licht oder nur eines oder zwei im Wohnzimmer, und sind die Jalousien oder Vorhänge auch tagsüber geschlossen? Steht tagelang kein Auto in der Einfahrt? Verwelken alle Pflanzen im Vorgarten, weil sie zu wenig Wasser bekommen? Alles Anzeichen, die man als "Einbrecher bei den Nachbarn" erkennen kann, dass diese im Urlaub sind.
Richtig versichert gegen Einbrüche weniger wichtig?
Ein Einbrecher hat in den Ferien oft viel Zeit, um in Ihr Haus einzubrechen und die Dinge mitzunehmen, an denen Sie so sehr hängen. Manchmal sind das Dinge, die unersetzlich sind, auch wenn Sie noch so gut versichert sind. Das Armband, das Sie von Ihrer Großmutter bekommen haben, oder Ihr Laptop mit all den Fotos von den (Enkel-)Kindern, um nur einige zu nennen! Und vielleicht werden Sie gerade von Ihrem Urlaubsort zurückgerufen, weil in Ihr Haus eingebrochen worden ist. Doch all das ist nicht das Unangenehmste, was Einbruchsopfer zu berichten haben. Steel: "Was oft unterschätzt wird, sind die emotionalen Folgen eines Einbruchs." Fast drei Viertel der Opfer eines Einbruchs oder Einbruchsversuchs geben an, dass sie die emotionalen Auswirkungen des Einbruchs(versuchs) deutlich unterschätzt haben und noch monatelang unangenehme Folgen erleben. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung* der NIPW-Stiftung hervor. Staal sagt: "Zu den emotionalen Folgen eines Einbruchs gehören Schlafprobleme wie schlechtes Einschlafen, unruhiger Schlaf, Albträume oder Aufwachen bei jedem Geräusch. Aber auch tagsüber sind die Menschen betroffen, man denke nur an die Angst, nach Hause zu kommen, durch ein fremdes Geräusch aufgeschreckt zu werden oder nervös und niedergeschlagen zu sein."
Notiz an der Tür: "Milchmann, wir sind im Urlaub"
Auf einen solchen Zettel stieß man in den Tagen, als noch an jeder Tür eine Schnur hing, mit der man die Tür öffnen konnte. Diese Zeiten liegen Jahrzehnte hinter uns. Aber Ihr Haus offensichtlich unbewohnt zu lassen, ist für einen aufmerksamen Einbrecher ungefähr dasselbe wie dieser Zettel für den Milchmann. Der Einbrecher schlägt am häufigsten an der Hintertür oder durch das (Küchen-)Fenster zu. Ein erfahrener Einbrecher sieht auf den ersten Blick, ob das Schloss einer Hintertür ein "Kinderspiel" ist oder ob es ein schwieriges Unterfangen wird. In der Regel wählt er die leichteste Beute. Schließlich hat er im Sommer die Qual der Wahl: Viele Menschen sind für längere Zeit nicht zu Hause und zeigen das auch deutlich.
Untersuchungen haben ergeben, dass 70 % der Hintertüren so schlecht verschlossen oder beschlagen sind, dass ein Einbrecher mit einem Schraubenzieher und einer Zange innerhalb einer Minute drinnen sein kann. Und dann hat er genug Zeit, um nach Ihren Wertsachen zu suchen. Das können Sie leicht verhindern.
8 Tipps, um sich im Urlaub sicher zu fühlen
Für alle: Machen Sie es Einbrechern nie leicht, vor allem nicht im Urlaub.
Damit Sie bald unbesorgt in den Urlaub fahren können, hat die Stiftung Nationale Wochen der Einbruchsprävention acht einfache Tipps:
1. Machen Sie den Einbruchschutz-Check über www.inbraakmislukt.nl. Wenn der Test es empfiehlt, bringen Sie neue Beschläge an der Hintertür an, bevor Sie abreisen. Das könnte Sie 70 Euro kosten. Oder bauen Sie zugelassene Fenstergriffe für etwa 50 Euro an Ihrem Küchenfenster ein. So verringern Sie die Gefahr eines Einbruchs!
2. Herunterladen der EinbruchPräventionCheck App im Appstore oder über GooglePlay (Suche nach "stop burglary"). Die App führt Sie auf Ihrem Handy in einfachen Schritten durch die verschiedenen Räume Ihrer Wohnung und prüft, wie gut Ihr Haus gegen Einbruch gesichert ist. Sie können ein Bild des Schlosses oder des Fenstergriffs einsenden und um Rat fragen.
3. Stellen Sie eine Zeitschaltuhr für alle Lichter, die Sie normalerweise abends anlassen, und stellen Sie sie auf unterschiedliche Zeiten ein. Lassen Sie die Lampe im Schlafzimmer 15 Minuten lang an, nachdem alle Lichter im Wohnzimmer erloschen sind. Heutzutage gibt es auch praktische Lampen, die Sie mit einer App steuern können, sogar für (Decken-)Lampen, bei denen keine Zeitschaltuhr angebracht werden kann.
4. Wenn Sie die Jalousien oder Vorhänge Ihres Wohnzimmers normalerweise vor dem Schlafengehen ganz schließen, ändern Sie dies einige Wochen vor Ihrem Urlaub. Lassen Sie sie tagsüber halb offen und nachts halb offen, so dass Sie zwar hineinschauen können, dabei aber nicht den ganzen Raum überblicken können. Wenn ein Einbrecher hereinschaut, wird er Ihr Wohnzimmer nicht übersehen können.
5. Im Gegenteil, räumen Sie Ihr Wohnzimmer und Ihre Küche nicht perfekt auf. Lassen Sie eine Tasse auf dem Tisch oder ein paar Teller auf der Theke stehen. Und eine Zeitung oder ein aufgeschlagenes Buch, als ob Sie gleich wieder lesen könnten.
6. Kleben Sie (vorübergehend) einen Verbotsaufkleber auf Ihren Briefkasten, um übermäßige Werbepost zu vermeiden, oder bitten Sie jemanden, Ihren Briefkasten/die Fußmatte regelmäßig zu leeren. Oder kleben Sie das Fenster der Haustür mit schwarzer Pappe ab, damit ein Einbrecher die Poststapel nicht sehen kann.
7. Bitten Sie einen Ihrer Nachbarn, ein Auge darauf zu haben, nicht nur die Pflanzen zu gießen, sondern auch die Post außer Sichtweite zu bringen. Wenn ja, bitten Sie ihn, die Post nicht auf dem Tisch zu stapeln, sondern außer Sichtweite zu legen, zum Beispiel in einen Schrank.
8. Posten Sie nicht zu viel in sozialen Medien, die zeigen, dass Sie längere Zeit von zu Hause weg sind. Oder stellen Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook so ein, dass nur enge Freunde und Familienmitglieder Ihnen folgen können.
Schauen Sie auch auf Youtube unter : https://youtu.be/9LpEGLURPiE
Die diesjährigen zehnten Nationalen Wochen der Einbruchsprävention
Die Stiftung Nationale Wochen der Einbruchsprävention ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die darauf abzielt, die Hausbesitzer für die Vorteile einer guten Einbruchsprävention zu sensibilisieren und sie zu ermutigen, selbst Maßnahmen zu ergreifen. Auf diese Weise trägt sie zum Ziel des Ministeriums für Justiz und Sicherheit bei, die Zahl der Einbrüche und Einbruchsversuche deutlich zu verringern. Die Stiftung führt zweimal im Jahr Kampagnen durch, im Mai und Juni sowie im November und Dezember. Die aktuelle Kampagne ist bereits die zehnte. Partner der Stiftung sind die Unternehmen Assa Abloy, Zo Veilig und Yale. Sie arbeiten eng mit dem Ministerium für Justiz und Sicherheit und dem Verband der Versicherer zusammen.
Weitere Informationen über Einbruchsmethoden und Einbruchsprävention finden Sie unter anderem unter www.inbraakmislukt.nl.
* Befragung von 613 Haushalten im März 2019