Arjen Koole - Direktor des Handelsverbands für Hardware
Die Amsterdamer Bürgermeisterin Halsema hat sich vor einigen Wochen klar geäußert: Sie möchte, dass Innenminister Bruins Slot die Brandschutzanforderungen für Containerhäuser verschärft. Dies als Reaktion auf einen Brand im vergangenen November in der Hauptstadt. Ein Wohnkomplex für Statusinhaber und junge Leute ging in Flammen auf. Die Ermittlungen ergaben, dass sich das Feuer aufgrund der Art des Daches, das dort verwendet wurde, schnell ausbreiten konnte. Diese Art von Dach entsprach jedoch den Brand- und Sicherheitsanforderungen. Dennoch wurde es von der Feuerwehr als brandgefährlich eingestuft. Sehr beunruhigend!
OK, ich habe Sie kurz über den Kontext auf dem Weg zu dem Punkt informiert, den ich in dieser Gastkolumne ansprechen möchte: Es ist nämlich nicht richtig, dass die derzeitigen Bestimmungen für temporäre Bauten das Bauen unterhalb des Qualitätsniveaus für Neubauten erlauben. Wir müssen diese "Freiheit" abschaffen.
Es ist doch ziemlich bizarr, denn mit dieser 'Freiheit' machen wir beispiellose Zugeständnisse an die Sicherheit. Und auch bei der Einbruchsicherheit. In der Tat: Mit der Lieferung von Wohnungen unterhalb der Norm laden Sie die Einbrecherzunft ein, in diese Wohnungen einzudringen. Sehr merkwürdig. Also: Wie lange wollen wir uns noch erlauben, unter dem Standard zu bauen, in provisorischer Bauweise, mit steigender Brand- und Einbruchsgefahr?
Für mich - in meiner Rolle als Direktor des Eisenwarenhandelsverbands - ist das schwer zu verdauen.
Erstens: Wie können wir einen Zeitraum von 15 Jahren noch als "vorübergehend" bezeichnen? Zweitens: Warum schaffen wir in der Baukette diese absichtlichen Risiken und werden wir dadurch wirklich mehr und schneller bauen? Und drittens: Warum gibt es immer noch Unternehmen in der Baukette, die ein geliefertes Projekt wissentlich mit einem Risiko belasten?
Zu letzterem: Ich verstehe es. Natürlich geht es um Geld. Wenn Sie unter der Norm liefern dürfen, kostet es Sie - als Bauunternehmen - weniger Geld. Sie können bei der Ausschreibung mit einem niedrigeren Preis bieten. Sie verstoßen dabei auch nicht gegen die Regeln, denn es handelt sich um vorübergehenden Wohnraum, aber ist es nicht höchste Zeit, die Regeln genau aus diesem Grund zu hinterfragen?
In diesem Sinne stimme ich Bürgermeister Halsema von ganzem Herzen zu: Die Regeln sollten tatsächlich verschärft werden.
Nun... als erstes sollten wir uns als Industrie darauf einigen, dass wir immer - und ich meine wirklich: immer und ohne Ausnahme! - an Normen halten. Also, dass wir alle den Mindeststandard einhalten, auch wenn wir es nicht unbedingt müssen. Man könnte das sogar als eine Form der sozialen Verantwortung von Unternehmen bezeichnen! Und lassen Sie uns die 15-Jahres-Frist abschaffen. Legen wir keine Frist mehr fest: Der Standard wird zur Norm. Für permanente und temporäre Gebäude gelten die gleichen Regeln.
Der Nutzen für die Gesellschaft? Mehr Freude am Wohnen, weniger Brand- und Unfallgefahr sowie eine deutliche Verringerung des Einbruchsrisikos. Das ist ein hehres Ziel. Dem kann man einfach nicht widersprechen.