Ein Sonnensegel von Warema setzt Akzente am Freiburger Gerichtsgebäude
Mit der Erweiterung des Freiburger Gerichtsgebäudes schafft das Land Baden-Württemberg moderne Raumstrukturen und ein zukunftsorientiertes Arbeitsumfeld - im Rahmen einer anspruchsvollen städtebaulichen Verdichtung und einer sensiblen Integration in das historische Gebäude. Dabei spielt auch das realisierte Beschattungskonzept eine zentrale Rolle. Zum Einsatz kommen Außenjalousien von Warema, die sich perfekt in das architektonische Ensemble einfügen und Funktionalität, Sicherheit und Ästhetik in Einklang bringen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im historischen Zentrum Freiburgs ein Amtsgericht errichtet. Es wurde im Laufe der Zeit mehrfach erweitert und gilt als das älteste Gebäude des heutigen Gerichtsgebäudes. Um den Gerichtsstandort nach Süden zu erweitern und damit neu zu strukturieren, mussten drei veraltete Einzelbauten im Hinterhof des monumentalen Blockrandgebäudes abgerissen und durch einen Erweiterungsbau ersetzt werden. Ziel war es nicht zuletzt, an diesem traditionsreichen Standort im Herzen der Stadt ein deutliches Zeichen für einen modernen Rechtsstaat zu setzen, der seine hoheitlichen Aufgaben effektiv und zuverlässig wahrnimmt.
Vor diesem Hintergrund entwarf das Architekturbüro Auer Weber (Stuttgart) ein modernes Gebäude, das sich harmonisch in den historischen Bestand einfügt und gleichzeitig architektonische Individualität ausstrahlt. Toni Felber, stellvertretender Projektleiter bei Auer Weber, erklärt: "Die größte Herausforderung war der begrenzte Platz auf dem Grundstück, das von mehreren Bestandsgebäuden umgeben ist. Die städtebauliche Verdichtung erforderte eine sorgfältige Integration des Neubaus in die bestehende Stadtstruktur. Nach der Fertigstellung dient der Komplex mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 6.900 m² als zentrales Empfangs- und Erschließungsgebäude für das Gericht mit hell und freundlich eingerichteten Gerichtssälen, Warteräumen und Büroräumen.
Charakteristisch für den Erweiterungsbau ist das monolithisch wirkende Gebäude mit einer grobkörnigen Putzfassade. Diese wurde als hinterlüftete Konstruktion mit Putzträgerplatten ausgeführt und kann nach dem Ende der Nutzungsdauer im Sinne der Kreislaufwirtschaft artgerecht zurückgebaut werden. Die tief eingeschnittenen Fenster mit teilweise abgeschrägten Rahmen geben der Gebäudehülle plastische Tiefe. Zugleich setzt die monochrome Farbgebung in Porphyrrot - einheitlich auf allen sichtbaren Fassadenelementen - einen optischen Akzent. Als integraler Bestandteil des Entwurfs fügt sich auch die gewählte Lösung für die Aussenjalousien sorgfältig in dieses Konzept ein. Toni Felber erklärt: "Die Aussenjalousien sind ein wesentliches Gestaltungselement, sowohl funktional als auch ästhetisch. Durch die einheitliche Farbgebung der Aussenstoren mit einer speziellen Pulverbeschichtung in Porphyrrot und einem speziellen Aluminiumband in mattem Sandsteinbeige sowie deren präzise Integration in das Fassadenraster konnten wir ein ruhiges und doch markantes Fassadenbild erzielen."
Für den Anbau wurden Warema Basis-Außenjalousien Typ E 60 A2 S mit Sickenlamellen und Seilführung gewählt. Die Anlagen werden über ein KNX-Bussystem mit Wetterstation gesteuert und passen sich automatisch dem Sonnenstand und den aktuellen Wetterbedingungen an. Die beweglichen Lamellen verhindern die direkte Sonneneinstrahlung und sorgen für einen gleichmäßigen und natürlichen Tageslichteinfall in die Innenräume - ideal für konzentriertes Arbeiten in Konferenzräumen und an Bildschirmarbeitsplätzen. Die spürbare Verringerung der solaren Wärmegewinne reduziert den Kühlungsbedarf erheblich - das verbessert nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch den thermischen Komfort. Dies schafft ein angenehmes Raumklima zu jeder Jahreszeit bei geringerem Energieverbrauch. Der Sonnenschutz ist somit ein wesentlicher Bestandteil des nachhaltigen Energiekonzepts für den Neubau, der als energieeffizientes Gebäude konzipiert ist - in Kombination mit einer leistungsstarken Photovoltaikanlage auf dem Dach, einer hochwertigen Fassadendämmung und Dreifachverglasung.
In potenziell gefährlichen Bereichen, wie z.B. bei Rettungswegen oder Rauchabzügen, wurden die Außenjalousien durch das batteriebetriebene Notsteuerungsset von Warema ergänzt. Das System sorgt dafür, dass die Lamellen im Notfall - z.B. bei Stromausfall oder Feuer - innerhalb von Sekunden automatisch in die obere Endposition fahren. Dadurch werden Flucht- und Rettungswege sofort frei, ohne dass ein manuelles Eingreifen erforderlich ist. Die Technik ist TÜV-zertifiziert und speziell für die Anforderungen in öffentlichen Gebäuden entwickelt. Für Toni Felber war diese Lösung ein wichtiger Teil des Sicherheitskonzepts: "Das System garantiert eine unabhängige, schnelle und zuverlässige Steuerung der Jalousien, so dass Fluchtwege und Rauchabzüge frei bleiben."
So entsteht ein durchgängiges Beschattungskonzept, das den Anforderungen an ein modernes Justizzentrum auf allen Ebenen gerecht wird - funktional, architektonisch und sicherheitstechnisch.