Mit diesen Fragen machte sich Bouw-Novum vor drei Jahren an die Arbeit. Und sie haben es geschafft! Durch die geschickte Kombination von eigenem Wissen und Können mit dem von Pionieren auf dem Markt wurde eine ganzheitliche Wohnlösung für das traditionelle Erkerformat von 5,40 Metern geschaffen.
Einzigartig ist der Sonnenkamin, der für eine natürliche Belüftung und eine große Menge an Tageslicht sorgt. Wir sprechen über dieses Haus mit den Initiatoren Gerrit Hospers und Marcel van den Noort von Bouw-Novum, Marcel Vreeken von VELUX Niederlande und Keimpe Van der Wal von Duco Ventilation & Sun Control, den Wissenspartnern bei diesem Projekt
Seit diesem Frühjahr stehen die ersten Bouw-Novum 5.4-Häuser in Nijverdal. Komfortables und gesundes Wohnen verschmilzt geschickt mit Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Lebenszyklusbeständigkeit. Ein paar Highlights: Das Holzhaus ist vollständig umbaubar und kann an die verschiedenen Lebensphasen seiner Bewohner angepasst werden. Nachhaltiges Wohnen wird u. a. durch die sorgfältige und begrenzte Verwendung von Rohstoffen (Detail: z. B. wurde eine rahmenlose Verglasung gewählt), die entkoppelte Bauweise (tragende und eingebaute Elemente vollständig getrennt), die lokale Produktion und Vorfertigung sowie die vollständige Nutzung erneuerbarer und natürlicher Energiequellen gewährleistet. Bei all dem steht der Bewohner im Mittelpunkt. So sorgt beispielsweise das Holz für ein angenehmes Wohngefühl und der Solarkamin ist ein Dreh- und Angelpunkt im Energiemanagement, spielt aber auch eine Schlüsselrolle für ein angenehmes Raumklima.
Gerrit Hospers, Marcel van den Noort, Marcel Vreeken und Keimpe Van Der Wal sind gerade von einer Besichtigung des Projekts zurückgekehrt und freuen sich immer noch. Hospers: "Die erste Idee für die Häuser entstand vor etwa drei Jahren. Es ist phantastisch, dass sie jetzt tatsächlich da sind und von den Bewohnern zu hören, wie sehr sie sie mögen. Unsere hohen Erwartungen sind wirklich in Erfüllung gegangen!"
Das Haus Bouw-Novum 5.4 entstand aus der Idee, dass sowohl der Bauprozess als auch das Endergebnis unterschiedlich sein können und sollten. Van den Noort: "Der traditionelle Bauprozess ist ineffizient, fragmentiert und bietet wenig Raum für ganzheitliche Innovationen. Außerdem wird der Bewohner oft aus den Augen verloren. Als Sektor tun wir zum Beispiel alles, um Häuser zum Nulltarif zu bauen. Dies verschlingt einen beträchtlichen Teil des Wohnungsbudgets, geht aber auf Kosten von Raum und Komfort und anderen Aspekten des gesunden Wohnens. Vor allem im sozialen Wohnungsbau lauert diese Gefahr, und das, obwohl wir in den kommenden Jahren viele ebenerdige Häuser hintereinander ersetzen müssen. Das musste sich also ändern, wir wollten ganzheitliche Qualität bieten."
Die Herausforderung bestand darin, auf einem 5,40 Meter großen Feld alle sozialen Aspekte zu berücksichtigen. Mit dem Bewohner im Mittelpunkt und zu einem für den sozialen Wohnungsbau angemessenen Preis. Hospers: "Wir haben einfach angefangen, die sozialen Fragen aufzuschreiben und passende Antworten zu finden. Dann schaut man sich an, was es auf dem Markt gibt, und bringt verschiedene Fachleute zusammen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Auf diese Weise kam VELUX ins Spiel. Der Sonnenkamin für zusätzliches Tageslicht und natürliche Belüftung war von Anfang an im Entwurf enthalten. Dann braucht man ein Oberlicht, das sich öffnen lässt und für natürliche Belüftung sorgt. Und für Tage, an denen die natürliche Belüftung weniger komfortabel ist, können die Solar- und CO2-gesteuerte Lüftungsanlage (natürliche Zufuhr und mechanische Abluft) von Duco übernimmt."
"Bedarfsgesteuerte Systeme bringen erhebliche Energieeinsparungen im Vergleich zu kontinuierlich arbeitenden Lüftungsanlagen", erklärt Van der Wal. Durch die Nutzung natürlicher Luftströme kann sogar noch mehr Energie eingespart werden. Die DucoBox Focus mit Zonenregelung ist das Herzstück des Systems. Diese Lüftungsbox mit internen Regelventilen unterscheidet sich von einer herkömmlichen Lüftungsbox durch die Regelung der Abluft pro Raum. Die zonale Lüftung führt zu kleineren Lüftungsmengen und damit zu weniger "Lüftungsverlusten". Der Heizungsverbrauch wird dadurch auf ein Minimum reduziert. Das Ergebnis? Optimaler thermischer Komfort in allen Wohnräumen. Elektronisch gesteuerte Zuluftgitter TronicMiniMax versorgen die trockenen Räume mit frischer Außenluft."
Keimpe Van der Wal erklärt, warum ihn das Projekt so sehr inspiriert. "In diesen Häusern werden fantastische Fortschritte in Bezug auf die Energieeffizienz gemacht, aber der Wohnkomfort und die Gesundheit der Bewohner sind von zentraler Bedeutung. Raumklima, Komfort und Energie sind wirklich im Gleichgewicht. Das Haus erfüllt die Anforderungen des BENG durch den Einsatz integraler technologischer Lösungen mit einem verantwortungsvollen Gleichgewicht, ohne die Erde zu erschöpfen. Die Verwendung von Holz, die einzigartige natürliche energiesparende Belüftung und die Nutzung dessen, was die Natur uns zu bieten hat."
Der bereits erwähnte Solarkamin spielt eine wichtige Rolle in dem energieeffizienten Konzept. Er sorgt dafür, dass das Haus auf nachhaltige Weise belüftet, beheizt, aber auch gekühlt wird. Natürliche Kühlung wird aufgrund des hohen Isolationsniveaus der Häuser, der Urbanisierung und des Klimawandels immer wichtiger. Es überrascht daher nicht, dass der TOjuli-Indikator in die BENG-Anforderungen aufgenommen wurde, der Grenzwerte für Temperaturüberschreitungen in neuen Häusern festlegt.
Van den Noort: "Der Solarkamin wird für die sommerliche Nachtauskühlung eingesetzt, in Kombination mit DucoGrille Solid Gittern (++ M 30Z) für Dreh-Kipp-Fenster. Nach einem heißen Sommertag kann das ganze Haus einfach und energieeffizient durch den thermischen Luftzug gekühlt werden." Hospers ergänzt: "Hitzestress wird immer häufiger, die Leute können ihre Häuser einfach nicht mehr kühlen, obwohl sie es brauchen. Wir bauen mit leichter Masse, die dafür sorgt, dass die Wärme nicht im Gebäude bleibt. In Kombination mit der Sommernachtslüftung sorgt sie dafür, dass das Haus auf energieeffiziente Weise kühl bleibt."
Im Haus Bouw-Novum 5.4 werden die Menschen gerne leben. Und sie werden auch weiterhin dort wohnen, denn das intelligente Konzept macht die Häuser sehr lebenszyklusfest. Van den Noort: "Das Haus kann mit den Lebensabschnitten einer Familie mitwachsen. Wenn der Bedarf an mehr Platz entsteht, kann das Basishaus mit einem Aufbau und zusätzlichen Installationen erweitert werden. Das Dach, die Überdachung und das Oberlicht des Grundhauses ziehen mit. Dieser Aufbau stammt aus einem Haus, in dem die Bewohner den Platz nicht mehr benötigen, weil zum Beispiel die Kinder aus dem Haus sind. Auf diese Weise vermeidet man auch die Verschwendung von Rohstoffen.
Hospers fügt hinzu: "Außerdem können wir durch den Einbau einer Schiebetür, einer Wand und das Drehen der Küche problemlos ein Schlafzimmer und ein Bad im Erdgeschoss einrichten. Das macht die Häuser sehr lebenszyklusfest. Die Häuser sind bereits smart, auch weil man das Licht mit der Stimme oder dem Telefon steuern kann. Wir werden dies schließlich auch mit Lösungen für die Hausautomatisierung ergänzen, die den Menschen helfen, länger in ihren Wohnungen zu bleiben.
Unsere Gesellschaft verlangt sehr wohl nach nachhaltigen Häusern, nur dass diese oft auch teurer sind als herkömmliche Häuser. Hospers: "Die Bewohner sind bereit, für umweltfreundliche und energieeffiziente Häuser mehr zu bezahlen, aber es muss bezahlbar bleiben. Daran haben wir natürlich bei der Entwicklung gedacht. Serienfertigung, kollektiver Kauf von Hausnummern, Kalkulation mit Restwert und niedrige Betriebskosten sind die Schlüssel, um die Häuser bezahlbar zu machen und zu halten. Wenn man dann noch Infillability, Erweiterbarkeit und Lebensdauer hinzunimmt, brauchen wir nicht zu erklären, dass dies enorm zur Bezahlbarkeit beiträgt."
Das Haus hat fast zu viele geniale Lösungen, um sie alle aufzuzählen, die sich gegenseitig geschickt ergänzen. Van den Noort: "Sie sprechen von einer Produktentwicklung, bei der alle Teillösungen die endgültige Qualität und das Wohnvergnügen ausmachen. Hospers: "Es war ein langer Weg. Natürlich entwickeln wir das immer noch weiter, aber das erschwingliche, nachhaltige und gesunde Haus ist nicht länger ein Ziel. Sie stehen einfach da und werden mit Freude und Komfort bewohnt."
Unterhaltung 5.4 Wohnungen: