Zertifizierung für Kreislaufwirtschaft

Sie könnten der erste Anbieter von Kunststoffsystemen für Rahmen, Fenster und Türen sein, der das Kiwa Covenant Circular Enterprise erhält. Es geschah mit profine Nederland BV. Das Profilsystem K-VISION der Profine Group wurde mit einem Zertifikat ausgezeichnet, das die Kreislauffähigkeit des Produkts und seine Funktionsweise schlüssig belegt. Wir sprechen mit Melissa Manrho, Communication Manager, Henk Sprick, Technical Manager und Jelmer Bijlsma, Technical Specialist und Architectural Advisor, die alle bei profine Nederland BV arbeiten.

Lebenszyklus läuft aus bis zu 500 Jahre lang

Das K-VISION Profil ist speziell für die Niederlande entwickelt und steht neben den Marken
Kömmerling, Trocal und KBE, die alle von der deutschen Muttergesellschaft entwickelt wurden. Henk spricht über die Verwendung von recyceltem Kunststoff in K-VISION: "Ein Teil der Kunststoffprofile bestand bereits aus recyceltem Material, das aus recycelten Profine-Profilen gewonnen wurde. Dieses wurde durch neues Material ergänzt. Wenn man neues Material durch vollständig recyceltes Material ersetzt, ändert sich die Zusammensetzung. Dank der Tests und der Forschung ist es Profine gelungen, ein Profil aus 100%-Recyclingmaterial herzustellen - eine echte Weltneuheit. Das Tüpfelchen auf dem i ist die Anwendung unseres innovativen Farbsystems proCoverTec als Deckschicht. Dieses garantiert die UV-Beständigkeit des Recyclingmaterials. proCoverTec verleiht dem Profil darüber hinaus eine luxuriöse matte Optik und Haptik. Ein K-VISION Fensterrahmen hat eine durchschnittliche Lebensdauer von mehr als 50 Jahren und kann mindestens 10 Mal recycelt werden. Damit erhöht sich der Lebenszyklus auf bis zu 500 Jahre."

Melissa Manrho, Henk Sprick und Jelmer Bijlsma. (Bild: Andre Dieterman Photography)

Der erste in der Welt, der das Zertifizierungsverfahren durchläuft

"Profine ist weltweit der erste, der diesen Weg mit Kiwa geht", fügt Jelmer hinzu. "Ein harter Prozess, bei dem Kiwa nichts dem Zufall überlässt. Für die Zertifizierung will Kiwa jeden Schritt des Produktionsprozesses persönlich miterleben. Jetzt, da wir das Kiwa Covenant Circular Enterprise erhalten haben, bleibt Kiwa als Kontrollstelle im Bild und wird jedes Jahr auditiert, wobei alle Punkte intensiv geprüft werden."

Auf die Frage nach den Abläufen bei der Kreislaufproduktion antwortet Jelmer: "Im gesamten Produktionsprozess eines Rahmenprofils und eines Fensterrahmens fallen Reststücke und Sägeabfälle an. Das fängt bei uns im Werk an und hört beim Verarbeiter unseres Profils auf. Darüber hinaus muss der Rahmenhersteller auch mit alten Kunststoffrahmen umgehen, die als Abfall zurückkommen. Wir arbeiten für die Rückführung aller wiederverwertbaren Materialien mit dem Partnerunternehmen Van Werven in Biddinghuizen zusammen. Diese sammelt nicht nur alles ein, sondern sorgt auch dafür, dass das Material in grobe Fraktionen zerkleinert wird und auch die Sortierung erfolgt dort."

"Dort wird der Kunststoff von allen Nicht-Kunststoffteilen getrennt, die wiederum ihren eigenen Weg in den Recyclingstrom finden. Der Kunststoff geht dann an PWR aus Kruiningen, das das zurückgewonnene PVC zu Granulat granuliert, das Profine als Rohstoff verwenden kann."

Henk fügt hinzu: "Eigentlich haben wir es mit zwei Strömen von recycelten Kunststoffen zu tun. Einem verunreinigten Strom aus alten Fensterrahmen - die nicht unbedingt zu uns gehören - und einem sauberen Strom aus recycelten Kunststoffen".

Keine Diskussion: so gut wie neuer Kunststoff

Trotz der Tatsache, dass "grünes Denken" immer mehr zur Norm wird, gibt es hier und da immer noch die Vorstellung, dass recycelter Kunststoff minderwertiger als neuer Kunststoff ist.     

Henk lacht und sagt: "Das ist eine Angst, die wirklich 'zwischen den Ohren' sitzt. Die K-VISION Profile sind so gut wie neu und in Kombination mit der einzigartigen proCoverTec-Deckschicht manchmal sogar besser als neue Profile anderer Marken. Das verdanken wir den neuen Techniken, die sowohl beim Recycling als auch bei der Produktion zum Einsatz kommen."

Extrusion von Profilen aus recyceltem Material.

Eine Trinität als Grundlage

Melissa betont, dass die Umsetzung des Kiwa Covenant Circular Enterprise nur dank der Zusammenarbeit zwischen profine Deutschland, profine Niederlande und den Kunden, den K-VISION Fensterrahmenherstellern in den Niederlanden, möglich war. "Wir sehen unsere Kunden als echte Partner in dieser Geschichte. Sie sind zu einem Drittel für die Aufrechterhaltung des Kreislaufs verantwortlich. Unsere Verarbeiter, die zur Kreislaufwirtschaft beitragen, haben deshalb von uns ein eigenes Logo erhalten. Das kreisförmige K-VISION-Profil ist eine niederländische Initiative, wird aber von unserer Muttergesellschaft sehr geschätzt. Der Grund dafür ist nicht kommerziell, sondern sozial. Unser privater Investor und CEO Dr. Peter Mrosik ist ein Unternehmer mit Visionen, dem es wichtig ist, wie wir die Welt für die Generationen nach uns hinterlassen. Ein großartiges Beispiel für diese Art des Denkens und Handelns ist die gegründete Stiftung, die Kömmerling Better World Foundation. Diese Stiftung unterstützt verschiedene gute soziale und gesellschaftliche Zwecke. Jede Tochtergesellschaft trägt mit lokalen Aktivitäten ihren Teil dazu bei."

Es versteht sich von selbst, dass Profine und die Hersteller von K-VISION-Fensterrahmen stolz auf das Kiwa Covenant Circular Enterprise sind, gleichzeitig ist das Erreichen dieses Zertifikats eine Motivationsschub für die gesamte Branche.