Das Gießen von Türgittern aus Aluminium ist eine Spezialität, die in den Niederlanden fast unbekannt ist. Fast, denn in Haaksbergen führt die MPH Aluminiumgieterij dieses "Kunststück" aus. Hier wird alte, hochwertige Handwerkskunst wieder lebendig.
So verwendet das Familienunternehmen ten Hagen beispielsweise das erste Schmelzblockmaterial aus der Schmelze, um die höchste Qualität des Aluminiums zu gewährleisten.
"Türhersteller importieren auch Aluminiumtürgitter, z. B. aus dem Ostblock, bei denen das Ausgangsmaterial nicht verwendet wurde. Das oxidiert dann mit der Zeit und die Beschichtung fällt ab. So etwas kommt bei unseren Türgittern überhaupt nicht vor", stellt Gerald ten Hagen entschlossen fest.
Zusammen mit seinem Vater Harry leitet Gerald das Unternehmen, das 1996 gegründet wurde. Die Werkstücke werden nach alter, traditioneller Art in Sand gegossen, wie es Gießereien seit Hunderten von Jahren tun.
"Es gibt noch zwei weitere Gießereien, die Türgitter aus Aluminium auf diese Weise gießen. Wir verwenden Aluminium, weil es viel leichter ist als Gusseisen und nicht rostet, wenn man es richtig behandelt. Der Vorteil des geringen Gewichts ist, dass ein Türhersteller beispielsweise weniger schwere Beschläge verwenden muss. Außerdem lässt sich Aluminium viel leichter (nach-)bearbeiten.
MPH widmet dieser Nachbearbeitung, wie dem Entfernen der Grate, große Aufmerksamkeit. "Bei Türgittern, die aus Osteuropa importiert werden, sieht man oft noch die Grate. Das gefällt mir gar nicht!" meint ten Hagen.
Der Markt für Aluminiumtürgitter ist aufgrund der Wirtschaftskrise leicht eingebrochen. Trotzdem kann MPH noch immer gut davon leben. Während anfangs die Region Twente als Markt diente, verkauft das Unternehmen inzwischen in den gesamten Niederlanden, Deutschland und Belgien. Unsere östlichen Nachbarn holen derzeit auf, wenn es um Türgitter geht. Die Türenhersteller erkennen die hohe künstlerische und technische Qualität der Aluminiumgießerei in Haaksbergen an. Harry entwirft die filigranen Motive auf einem Stück Holz, aus dem dann die Modelle ausgeschnitten werden.
"In den Modellbau fließt die meiste Zeit und damit auch das meiste Geld", weiß Gerald. "Zum Glück können wir die Modelle häufiger verwenden."
In Stahlformkästen wird das Aluminium bei einer Temperatur von 1.000 Grad gegossen. Vor allem bei denkmalgeschützten Altbauten und Renovierungen können Gitterroste mit spezifischen Abmessungen erforderlich sein.
"Wir können eine neue Kante in das Modell im Sandbett schneiden. Denn die Kante bildet die Festigkeit und Befestigung des Türgitters. Dann kann das Gitter in einem Arbeitsgang abgegossen werden. Das ist wichtig für die Qualität", erklärt ten Hagen.
Auf Wunsch des Kunden können die Gitterroste gestrahlt und in jeder erdenklichen RAL-Farbe pulverbeschichtet werden. MPH lagert diese Pulverbeschichtung aus. "Das ist das Einzige, was wir auslagern. Wir kümmern uns um den gesamten Prozess, vom Entwurf bis zur Nachbearbeitung."
Die Lieferung eines Türgitters erfolgt in der Regel innerhalb von drei Wochen. Wie das Gitter dann an der Tür montiert wird, bleibt dem Hersteller der Tür oder der Tischlerei überlassen. Die schönste Art der Montage ist, wenn das Gitter hinter das Zierprofil fällt. Hinter dem Gitter wird in der Regel das Dreh-Kipp-System angebracht. Auf diese Weise kann auch das Fenster hinter dem Türgitter sauber gehalten werden.