Alle reden von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, aber das sind "nur" Mittel, um das eigentliche Ziel zu erreichen: die Reduzierung der CO2-Fußabdruck auf Null zu reduzieren. Es spricht Wilbert Elissen, Geschäftsführer von Soprema Niederlande. Das Unternehmen nimmt bei diesem Thema weltweit eine Vorreiterrolle ein und kommuniziert dies nach außen mit der Kampagne "Let's go to zero". Die ersten Schritte sind vielversprechend.
Die Soprema-Gruppe ist weltweit tätig und hat sich das Ziel gesetzt, die CO2-Fußabdruck im Jahr 2027 um 30% im Vergleich zum Jahr 2020 zu reduzieren. "Wir sind uns bewusst, dass ein solches Ziel mehr erfordert als nur den Betrieb von Lkw mit HVO100-Kraftstoff, die Installation von Sonnenkollektoren und die Umstellung auf LED-Beleuchtung", räumt Wilbert ein. "Wir haben daher bereits einige Schritte in die richtige Richtung unternommen. Dank der Übernahme von EPS Netherlands können wir zum Beispiel EPS aus der Bau-, Lebensmittel- und Verpackungsindustrie in großem Umfang sammeln, um daraus in unserem Werk in Tongeren neue XPS-Dämmplatten herzustellen." Dies sind Bemühungen, die mit einem Cradle to Cradle-Zertifikat belohnt worden sind.
Ein sehr niedriger CO2-footprint verfügt auch über die Holzfaserdämmung Pavatex von Soprema. "Aus Sägeabfällen, Holzspänen und Hackschnitzeln aus Nadelbaumschulen gewinnen wir Fasern, die dann mit Dampf gereinigt und zu einem fertigen Produkt gepresst werden. Durch das 'Spiel' mit dem Pressdruck reicht das Endergebnis von weichen Holzfaserdecken bis hin zu harten Holzfaserdämmplatten", erklärt Jacco Dwars, Insulation Sales Manager bei Soprema Netherlands. "Pavatex ist ein Dämmprodukt mit den bei weitem geringsten Umweltauswirkungen und 100% biobasiert. Außerdem befindet sich das Werk in den Vogesen, mitten in einem nachhaltigen Forstwirtschaftsgebiet und damit in unmittelbarer Nähe des Rohstoffs."
Soprema ist auch ein Bitumenhersteller. "Wir haben jetzt den Punkt erreicht, an dem 40% der verwendeten Rohstoffe nicht aus Rohmaterial bestehen", sagt Wilbert. "Und wir werden weitere Schritte in diese Richtung unternehmen, aber das erfordert auch die Zusammenarbeit mit der Kette. Wir werden zum Beispiel in eine Recyclinganlage für gebrauchte Dachbaustoffe in Grobbendonk investieren, aber wir brauchen die Kette, um sicherzustellen, dass altes Bitumen gesammelt wird. Dazu sind wir gerne bereit, Gespräche zu führen, um diese Rückflüsse einzurichten."
Jacco fügt hinzu: "Dank der Kette sind wir jetzt schon in der Lage, EPS in unserer XPS-Anlage zu recyceln, aber wir verarbeiten zum Beispiel auch schon Polyester (die bekannten PET-Flaschen) zum Teil in unserer PIR-Dämmung. Gemeinsam mit dem Markt loten wir die technischen Möglichkeiten in immer mehr Bereichen aus."
Bei der Reduzierung der CO2-Fußabdruck, so Wilbert, spielen mehrere Faktoren eine Rolle. "Bei einer längeren Lebensdauer wird der CO2-Fußabdruck", stellt er zu Recht fest. "Das ist ein weiterer wichtiger Aspekt, auf den wir uns konzentrieren. Zum Beispiel höhere Isolationswerte mit weniger Material oder kombinierte Funktionen, bei denen Gründächer und Retentionsdächer auch zur Senkung der Umgebungstemperatur beitragen. Alle Initiativen, die wir in der nächsten Zeit entwickeln werden, stehen unter dem Motto 'Let's go to zero'. Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiges Instrument, aber letztlich geht es um die Reduzierung unserer CO2-Fußabdruck. Und als Hersteller sind wir dem voll und ganz verpflichtet".
Schließlich stellt Wilbert fest, dass auch Architekten und Bauherren eine Rolle spielen. "Sie müssen fundierte Systementscheidungen zur Reduzierung der Emissionen treffen. Ab 2024 werden wir die CO2-Fußabdruck pro Quadratmeter sichtbar, so dass die richtige Systemwahl bereits in der Entwurfsphase eines Gebäudes getroffen werden kann."