Beim deutschen Fensterrahmenhersteller Gerdes Fenster und Türen haben Roboter ihren ersten Auftritt in der Produktion. Nach gut einem Monat der Installation, Erprobung und Inbetriebnahme sind die Roboter seit April letzten Jahres vollständig in den Produktionsprozess integriert. Damit ist das Unternehmen seinem Ziel, in Lengerich eine der modernsten Fensterproduktionsstätten Europas zu errichten, einen entscheidenden Schritt näher gekommen!
Die Entscheidung, in Automatisierungslösungen zu investieren, wurde bereits in der Planungsphase der neuen Halle getroffen. Die neue Halle erweitert die bestehende Produktion bis 2022 um 3.700 m². "Das gab uns die Möglichkeit, nicht nur die Produktionskapazität und die Anzahl der Mitarbeiter zu erhöhen, sondern auch die Produktionstechnik optimal aufzurüsten", sagt Prokurist Peter Simon-Höke.
Gemeinsam mit der moduco GmbH, einem Spezialisten für Produktionsmodule aus Lingen (Deutschland), wurden Tätigkeiten in der Produktion identifiziert, bei denen eine Automatisierung sinnvoll wäre. Immer im Mittelpunkt: die Mitarbeiter.
erklärt Simon-Höke: "Die Kunststoffprofile, aus denen wir unsere Fensterrahmen maßschneidern, wiegen bis zu 30 kg und werden immer schwerer. Unser Ziel war es daher, körperlich anstrengende, ergonomisch ungünstige und monotone Arbeiten zugunsten unserer Mitarbeiter zu automatisieren und Raum für anspruchsvolle Handarbeit und handwerkliches Können zu schaffen."
Laut Geschäftsführer Thomas Gerdes sind die Roboter auch eine Antwort auf den aktuellen Fachkräftemangel: "Wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen und haben derzeit 110 Mitarbeiter. Aber der Fachkräftemangel ist auch in unserem Unternehmen spürbar. Die Situation wird sich aufgrund des demografischen Wandels in den nächsten Jahren noch verschärfen. Deshalb sind Roboter - neben Maßnahmen und Investitionen in Employer Branding und Recruiting - ein wichtiger Baustein, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und weiteres Wachstum zu ermöglichen."
Bei der Planung und Inbetriebnahme des Robotersystems arbeitete das Unternehmen mit moduco zusammen. "Die Rahmenbedingungen für die Automatisierung waren anspruchsvoll", berichtet Stephan Feldker, Gründer und Geschäftsführer von moduco. Und er erklärt: "Gerdes produziert Fensterrahmen und Türen nach Maß. Daher waren flexible und konfigurierbare Automatisierungslösungen gefragt. Und das konnten wir mit den Anlagen der Hersteller fruitcore robotics und KUKA erreichen."
Seit April wird eine maßgeschneiderte Automatisierungslösung aus standardisierten Modulen und drei Robotern in die Produktion integriert: zwei HORST 600 Industrieroboter von fruitcore robotics und ein Roboter von KUKA.
Die Roboter erfüllen im Wesentlichen die folgenden Aufgaben:
-Profile von zwei Thorwesten Profilbearbeitungszentren abholen;
-Positionierung und Verschraubung der Verriegelungselemente (sowohl "normale" Verriegelungsplatten als auch Sicherheitsverriegelungsplatten);
-Verladen der Profile mit montierten Verriegelungselementen in/auf die Transportwagen (alle vier Teile, aus denen ein Flügel oder Rahmen besteht, in einem Fach).
Ein Mitarbeiter bringt dann die vollen Transportwagen zu einer der drei HVL-Fräsmaschinen oder zu einer der Schweißmaschinen oder Schweißlinien.
Die Bilanz nach den ersten Wochen des "Normalbetriebs" ist durchweg positiv. "Natürlich gibt es noch einige Kinderkrankheiten zu lösen", sagt Simon-Höke. "Aber schon die erste Phase des 'Normalbetriebs' zeigt, dass sich die Investitionen gelohnt haben und eine gute Basis für die nächsten Jahre bilden."
Und er betont: "Die Zukunft unserer Fensterproduktion wird zweifelsohne durch die Integration von Robotern und automatisierten Systemen bestimmt werden. Deshalb investieren wir weiter in zukunftsweisende Technologien und Automatisierung."
Am 4. Juni fand bei Gerdes in Lengerich ein Tag der offenen Tür statt. Interessierte Besucher - und davon gab es reichlich - nahmen zwischen 11.00 und 18.00 Uhr sehr aktiv an den verschiedenen spannenden Führungen durch die Abteilungen teil, in denen die moderne Fenster- und Türenproduktion stattfindet. Geführt wurden sie unter anderem von Vertriebs- und Marketingleiter Anthonius Gabeler, der es wie die anderen Kollegen/Führer schaffte, die Besucher stündlich mit seinen Erzählungen zu begeistern und zu inspirieren. Aber das war noch nicht alles: Die Besucher erhielten auch einen nützlichen Einblick in das neue Robotersystem.
Es gab aber noch viel mehr: Der neue Showroom konnte gezeigt werden, außerdem gab es verschiedene Einfahrversuche und Vorführungen. Thomas: "Natürlich war auch der Biergarten gut besucht. Es gab viel gutes Essen und Trinken. Es hat Spaß gemacht, die Kinder unserer Kollegen und Mitarbeiter bei all den Spielen zu sehen, die wir aufgebaut hatten: von der Hüpfburg bis zum Fußball-Dart und natürlich der Mini-Gabelstaplerbahn! Wir haben viele junge, neue Staplertalente gesehen!"
Thomas fasst zusammen: "Es ist immer gut, mit seinem Netzwerk von Kontakten zu sprechen und ihnen vor allem zu sagen, was man macht und wie man es macht. Die Fragen, die uns gestellt wurden, haben Spaß gemacht und, um ehrlich zu sein, haben sie uns auch einige Anregungen gegeben. Alles in allem war es ein großartiger Tag der offenen Tür, der meiner Meinung nach auf jeden Fall wiederholt werden sollte.
Nehmen Sie rechtmäßigen Kontakt auf mit Gerdes.